Wenn die Weide im Garten weniger verliert als ich

(oder: Warum mein Zuhause gerade wie ein Fellwechsel-Disneyfilm aussieht)

Es ist November. Die Jahreszeit, in der die Natur loslässt, was sie nicht mehr braucht. Blätter fallen, Temperaturen sinken, Kinder wollen plötzlich wieder Tee und ich stehe in meinem Garten, sehe meiner Weide beim Blatt-Runterregnen zu und denke nur:
„Ganz ehrlich… die ist noch gut dabei. Ich verliere mehr.“

Denn:
Als Frau über 40 befinde ich mich hormonell offiziell in meiner „Alles-ist-ein-bisschen-dünner-geworden“-Season.
Und während meine Weide ganz poetisch ihre Blätter abwirft, verliere ich täglich ungefähr die gleiche Menge, allerdings nicht so elegant, sondern an der Lehne meines Bürostuhls, dem Sofa, den Klamotten, natürlich. Wo sonst…

Und ja, zwischenzeitlich habe ich Tapes drin, also eine Haarverlängerung.
Das heißt:
Ich verliere nicht nur meine Haare, sondern auch die Illusion, dass man damit irgendetwas kaschieren kann.
Es ist eher so: Meine Tapes hängen am Ende überall, nur nicht da, wo sie sollen.

Mein Haus sieht aktuell ungefähr so aus:
• Haare von mir
• Haare aus meinen Tapes
• Haare vom Hund (Fellwechsel, versteht sich)
• Haare von der Katze (auch Fellwechsel, natürlich gleichzeitig)
• Blätter, die ich hereinschleppe, weil ich so oft rausgehe, um meine Weide zu beobachten

Man könnte also sagen:
Ich lebe in einer sehr haarigen Mischung aus Herbst, Hormonchaos und Haustier-Dokumentation.

Manchmal frage ich mich, ob man mich anhand einer Haarspur durch das komplette Haus verfolgen könnte.
Oder ob der Staubsauger mittlerweile innerlich gekündigt hat.

Natürlich weiß ich:
Haarverlust ab 40 ist normal.
Hormonkarussell, Wetterwechsel, Stress - das volle Programm.
Aber trotzdem fühlt es sich jeden Morgen an, als würde ich an “CSI Menopause” teilnehmen.

Aber weißt du was?
Wenn die Natur im Herbst loslässt, dürfen wir das doch wohl auch.
Vielleicht ist das alles nur eine Erinnerung:
Nichts bleibt, wie es ist - und das ist okay.
Außer natürlich die Haare des Hundes, die sich scheinbar verdoppeln, sobald sie den Boden berühren.

Falls du also auch in deinem ganz persönlichen „Herbst“ steckst und denkst:
„Warum hängen meine Haare überall - außer an meinem Kopf?“
Dann lass dich beruhigen:
Du bist normal.
Du bist nicht allein.
Und dein Haustier versteht dich - aus Gründen.

Ich staubsauge jetzt übrigens zum dritten Mal heute.
Und hoffe, dass der Frühling hormonell, vegetationsmäßig und haushaltstechnisch etwas freundlicher wird.

Bis dahin:
Loslassen ist auch Selfcare.
(Sage ich mir jedes Mal, wenn ich neue Haare in meinem BH finde.)

🩷 Pink Nugget

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